Theaterverein der Stadtwerke Frankfurt am Main e.V.
Theaterverein der Stadtwerke Frankfurt am Main e.V.
 
Es ist kaum zu glauben, auch beim Theaterverein gibt es von Zeit zu Zeit - also eigentlich nie, und wenn überhaupt, dann aber immer nur ganz selten - Pleiten, Pech und Pannen! Aber auch Lustiges gibt es zu berichten.
 

Saison 2020/2023 - erst ausgebremst, dann Vollgas!

 

Klar, 2020 und 2021 konnten wir wegen Corona nicht spielen. Alles geplant, vorbereitet, geübt, angekündigt und ... dann wieder abgesagt. Miese Stimmung, leere Kasse. Wir blieben optimistisch.

 

Dann, 2022 konnten wir den Probenraum nicht nutzen wegen dem Ukraine-Krieg. Wir blieben optimistisch, fanden schnell einen Ersatzraum und haben weitergeprobt.

 

Durch viele neue und "heranwachsende" Schauspieler*innen mussten inzwischen mehrmals die Kostüme und auch das Textbuch angepasst werden.

 

Endlich – mit dem neuen Stück „Robin Hood“, mit neuem Regieteam und mit vielen neuen Darstellern auf der Bühne konnten wir im November 2022 erfolgreich in Frankfurt-Bornheim und dann auch in Karben auftreten.

 

Leider bekamen wir für Bad-Kreuznach eine Absage, weil die Halle, belegt war – auch hier waren Ukraine-Flüchtlinge untergebracht.

 

Doch dann kam die freudige Überraschung: Im Bodelschwingh-Zentrum in Meisenheim konnten wir im Januar 2023 sogar an zwei Tagen auftreten. Und das mit einer Superbetreuung durch die Organisatoren der Diakonie!

 

Danke

 

Perfekt reagiert

Da wir kein eigenes Theater besitzen üben wir in der Regel in kahlen Räumen, ohne Kulissen, ohne Kostüme, ohne Requisiten und ohne Technik. Erst am letzten Tag vor der Premiere, bei der Generalprobe sind wir auf der Bühne und alles ist weitgehend vollständig. Für die Schauspieler*innen ist das erst mal ein ganz neues Ambiente, an das man sich gewöhnen muss.

 

So geschah es, dass bei der Premiere von „Die Schöne und das Biest“ ein großes Problem erst vor großem Publikum bemerkt wurde. Unsere Schauspielerin Gitte spielte die Rolle von Madame de la Grande Bouche und hatte als Kostüm die ausladende und sperrige Kommode um ihre Hüfte.

 

Als sie nun zum ersten Mal über die breite Treppe ins Schloss wollte, stellte sie fest, dass der Durchgang für ihr Kostüm zu schmal war. Auch die Zuschauer sahen das wohl so. Gitte reagierte prompt: Sie trat einen Schritt zurück, dann ein empört-fragender Blick in Richtung Zuschauer, die schon zu lachen begannen. Dann, ganz selbstbewusst, fädelte sie sich quer durch den Eingang. Noch ein Gewinnerblick zurück zum applaudierenden Publikum. Das machte den ungeplanten Gag zum Erfolg.

 

Zu spät, zu lang, zu kalt

 

Ein ähnliches Problem war Ursache beim Theaterstück „Der kleine Vampir“. Die Proben fanden in unserer Freizeit immer nur in kleinen Gruppen und meist nur für einzelne Szenen statt.

 

Erst bei der Generalprobe, als wir das Stück zum ersten Mal komplett durchspielen konnten, stellten wir fest, dass die Gesamtdauer des Märchens, besonders für Kinder, eigentlich viel zu lang war.

 

Außerdem hatten wir durch Änderungen beim Ticketverkauf einen Riesenstau vor der Kasse, sodass wir mit der Aufführung erst sehr verspätet beginnen konnten. Wir freuten uns über besonders viele Besucher. Aber das hatte zur Folge dass wir auch noch die Pause überziehen mussten.

 

Und schließlich war durch die ganzen Verzögerungen bei der anschließenden Premierenfeier das Essen bereits kalt.

 

Das alles darf nicht mehr passieren – wir haben gelernt und werden es in der nächsten Saison besser machen!

 

Stilblüten

Ein schon etwas älterer Bühnenkollege hat manchmal offensichtlich Probleme, sich den exakten Text zu merken. Er improvisiert dann gern mal und ist dadurch bei seinen anderen Mitspielern gefürchtet.

Bei „Peter Pan“ hatte er die Rolle von einem der Piraten. Als bei der Mannschaft Unmut aufkommt sollte er sagen: „Wann kapern wir endlich ein Handelsschiff und machen fette Beute?“ Stattdessen fragt er: „Wann kapern wir endlich mal einen Öltanker und machen richtig fettige Beute?“ Oder ein anderes mal: „Wann kapern wir endlich einen Kreuzfahrtdampfer und angeln uns ein paar reiche Bräute?“



Schon ein paar Jahre her, ein anderer Ort, andere Personen:

Der Junge Prinz wies seinen Knappen an: „Am Waldrand wartet mein Pferd. Bringe es her, dann reiten wir zurück zum Schloss!“ - Das wäre der Originaltext gewesen, aber unser Theaterkollege machte sich bei der letzten Aufführung den Spaß und sagte: “Am Waldrand steht meine Harley, tanke sie auf und dann brausen wir ab zum Schloss.“

 

Update wider Willen

Seit einigen Jahren haben wir als Hintergrund eine Leinwand auf der Bühne gespannt. Entsprechend zur jeweiligen Szene projizieren wir die passenden Bilder auf die Leinwand. Dazu haben wir über der Bühne Video-Beamer installiert, die über einen handelsüblichen Computer gesteuert werden.

 

Leider ist uns bei einer der ersten Veranstaltungen ein Missgeschick passiert:

Plötzlich funktionierte mit den Bildern gar nichts mehr. Schnell wurde unseren Technikern die Ursache klar. Der Computer hatte sich automatisch ins Internet eingeloggt und versuchte, mitten während der Vorstellung seine Software zu aktualisieren.

 

Das Ganze führte zu einer kurzen, für uns peinlichen Unterbrechung, die aber in Zukunft sicher nicht mehr vorkommen sollte.

 

Januar 2011 - Sprengstoff- und Waffenfund in Becherbach!

... Und was hat der Theaterverein damit zu tun?

Ganz einfach: An diesen Wochenende, am Sonntag dem 23.01.2011 wollten wir unsere letzte Veranstaltung dieser Saison in Meisenheim aufführen. Die Aktiven vom Theaterverein und unsere Gäste aus Meisenheim und Umgebung freuten sich schon auf diese Vorstellung vom Märchen "Eine Weihnachtsgeschichte" in der Mehrzweckhalle der Heilpädagogischen Einrichtung Meisenheim. Aber dann sollte alles ganz anders kommen als geplant - die Veranstaltung musste ausfallen.

Der Kampfmittelräumdienst von Rheinland-Pfalz hatte in Becherbach, dem Nachbardorf von Meisenheim die wohl größte Menge von Waffen und Sprengstoff gefunden, die je ein privater Waffennarr in diesem Land gesammelt hatte.

Diesen Sprengstoff, der unter anderem in einer alten Scheune gehortet wurde, galt es durch eine gezielte Sprengung kontrolliert unschädlich zu machen. Dazu wurde das ganze Dorf mit etwa 500 Einwohnern sofort evakuiert. Die Bewohner wurden zu diesem Zweck zum großen Teil vorübergehend in der Mehrzweckhalle im Bodelschwingh-Zentrum in Meisenheim untergebracht. Erst am Sonntag Vormittag konnten alle Einwohner wieder in Ihre Häuser zurückkehren.

 

Als Konsequenz war es uns leider nicht mehr möglich, unsere geplante Veranstaltung in dieser Halle vorzubereiten und durchzuführen. Wir entschuldigen uns dafür bei unseren Gästen und versprechen, dass wir im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederkommen wollen.

 

Absagen? - Niemals!

In der Saison 2008 waren wir gerade mitten beim Aufbau für unsere Märchenveranstaltung „Die kleine Meerjungfrau“ für den Turnverein in Sachsenhausen. Da klingelte ein Handy und in der Ecke des Saales wurde diskutiert. Unser Vorstand rief die Aktiven zusammen und gab bekannt, dass die Vorstellung ausfallen muss.

Conny Hazel, eine der Hauptdarstellerinnen hatte angerufen, dass sie nicht kommen kann, weil ihr Sohn mit plötzlichen Krämpfen und Ohnmacht ins Krankenhaus eingeliefert wurde und dass sie selbstverständlich bei ihm bleiben wollte.

Erst einmal waren alle geschockt. Wir sind jedes Jahr froh, dass wir Spieler für alle Rollen zusammenkriegen, aber an eine Doppelbesetzung der Rollen ist nicht zu denken. Also hatten wir auch keinen Ersatz für den Kugelfisch.

Aber die Vorstellung absagen? Nein, das wollten wir dem Veranstalter, uns Aktiven, und vor allem unseren Gästen nicht antun!

Dann wurde erwogen, das Textbuch mal schnell umzuschreiben. Aber die Rolle vom Kugelfisch Kalle war so wichtig – die konnte man nicht streichen. Also musste jemand die Rolle übernehmen. Es kam nur eine in Frage: Angie Krug, unsere Spielleiterin erklärte sich bereit, es zu versuchen.

Wir schlugen vor, wir erklären die Situation vorher den Besuchern und Angie liest den Text aus dem Textbuch vor. Doch dann besorgten wir Karteikarten und zwei Mädels aus unserer Gruppe schrieben die Textpassagen auf die Karteikarten, die Angie dann auf der Bühne als Spickzettel benutzen sollte.

 

Während die beiden schrieben, lernte Angie hochkonzentriert den ganzen Text auswendig. Dann wurden einzelne Passagen noch mal auf der Bühne zusammen mit den Spielpartnern in den Kulissen geübt. Angie wollte es ohne die Spickzettel versuchen.

 

Dann kamen die Gäste. Nur den Veranstalter hatten wir von unserem Problem informiert. Die Spannung hinter der Bühne stieg bis zum Siedepunkt. Aufregung pur!

Dann der erste Auftritt vom Kugelfisch. Es klappte. Die Souffleuse musste fast gar nicht unterstützen. Die Spielpartner auf der Bühne halfen auch ein bisschen mit Stichworten und Gesten und in ein paar wenigen Fällen wurde beim Text auch ein wenig improvisiert.

Es hat hervorragend geklappt! Manche Szenen spielte Angie seitenverkehrt, denn als Spielleiterin steht sie ja sonst immer vor der Bühne. Was für die Zuschauer rechts ist, das ist für die Spieler auf der Bühne links und umgekehrt. Aber auch das konnten ihre Mitspieler ausgleichen.

Ich wette, keiner der Besucher hat bemerkt, dass wir eine mittlere Katastrophe verhindert haben. Unserer Angie nochmals herzlichen Dank für den mutigen Einsatz!

Übrigens war Conny Hazel, der Original-Kugelfisch zur Veranstaltung am nächsten Tag wieder auf der Bühne dabei. Ihr Sohn war nach wenigen Tagen auch wieder fit.

 

Blackout

Beim Märchen Aladdin gab es den Lampengeist. Immer, wenn er auf der Bühne erschien oder wenn er verschwand, wurde es kurzzeitig dunkel und dabei ertönte ein mystisches Geräusch.

 

Wiedereinmal sollte der Geist verschwinden - es wird dunkel, der Geist schlüpft unbemerkt zwischen den Kulissen von der Bühne, und dann wird es wieder hell.

 

Tja, so war es geplant. Aber als das Licht ausging, war unser Lampengeist noch von den Scheinwerfern derart geblendet, dass er im Dunkeln nicht die Lücke in den Kulissen fand. Nach wenigen Augenblicken ging das Licht wieder an und das Publikum sah, wie sich der Geist mit beiden Händen an der Kulissenwand entlangtastete, sich erschrocken umsah und dann endlich doch noch verschwand.

 

Das Publikum bemerkte diesen Fauxpas natürlich sofort und klatschte und johlte.

 

Und als wäre das nicht peinlich genug - in der nächsten Szene verbeugte sich der Lampengeist etwas zu tief und verlor dabei seinen Turbanhut. Der rollte über die Bühne und rollte immer weiter über die Bühnenkante bis ins Publikum.

 

Wieder reagierte das Publikum mit viel Gelächter und unsere Schauspielerin tat so, als wäre der Gag reine Absicht.

 

Beim Verabschieden bekam der Lampengeist noch viel Applaus von den Besuchern und später einen Platz hier in den Vereins-Memoiren.

 

Kabelfehler

Einmal sollten wir in Ortenberg um 15:00 Uhr unser Märchen aufführen. Wie immer waren wir hier alle morgens um 07:00 Uhr pünktlich zur Stelle, um alles aufzubauen und vorzubereiten. Nachdem auch die Lichttechnik fertig war, sollte "eingeleuchtet" werden, also die Beleuchtungsprobe mit Einstellen der Scheinwerfer sollte beginnen.

Beim Einschalten ging gleich eine der teuren "Birnen" kaputt und wurde ausgewechselt. Kurz danach die nächste und übernächste. Schnell zeigte sich, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmte. Da es auf dem LKW während dem Transport lausig kalt war, nahmen wir an, das könnte die Ursache sein. Unser Beleuchter fuhr deshalb die Lichtregler nur halb hoch, um die Lampen langsam zu erwärmen. Jetzt gab es kein Problem mehr. Doch dann bei voller Beleuchtung knallten wieder mehrere Lampen durch, und auch verschiedene Sicherungen im Power-Rack, der Steuereinheit für die Scheinwerfer, gaben ihren Geist auf.

Es war inzwischen schon spät und die Mannschaft, mit Ausnahme der Lichttechniker ging zum Mittagessen. Danach fingen die Schauspieler an, sich zu schminken und umzuziehen. Die Beleuchtung funktionierte immer noch nicht. Unserem Spielleiter stand der Schweiß auf der Stirn - und nicht nur ihm!

Unsere Techniker hatten inzwischen alle Verbindungen getrennt und versuchten, mit Meßgeräten den Fehler einzugrenzen. So langsam wurden auch die Sicherungen und Ersatzlampen knapp!

 

Schließlich fanden sie die Ursache: In einem Verbindungskabel zum Drehstromanschluss der Halle waren im Stecker die Drähte vertauscht, sodass auf den Lampen teilweise statt 220 Volt eine Spannung von 380 Volt lag. Das Kabel hatten wir vorher einmal verliehen und da hatte wohl jemand "gebastelt".

Die Vorstellung konnte in letzter Minute dann doch pünktlich beginnen. Im Anschluss wurden alle unsere Geräte und Kabel einer zusätzlichen Sicherheitsprüfung unterzogen. Der Fehler verursachte einen Schaden von mehreren hundert Mark. Das war damals ein ziemlich großer Batzen für den Verein.

 

Einsturzgefahr

Da gab es mal eine Aufführung, die spielte im Schloss. Wie immer, bei unseren Aufführungen bemühten wir uns um tolle Kulissen und tolle Kostüme.

 

Nur leider passierte es einmal, dass die Königin mit ihrem pompösen Kleid beim Betreten der Bühne an der Tür hängen blieb. Die Kulisse wackelte gefährlich und drohte, umzustürzen. Das hätte sicherlich zu einem Dominoeffekt mit so ziemlich allen Kulissenteilen auf der Bühne geführt. Zum Glück hatte der König, der hinter der Königin herlief, schnell reagiert und konnte die Wand von hinten festhalten. Allerdings löste sich ihre Stütze dadurch endgültig und fiel zu Boden.

 

Die Königin war schon auf der Bühne und hatte das Missgeschick vor lauter Aufregung gar nicht registriert. Sie wartete ahnungslos auf ihren Mitspieler. Der König aber musste noch hinter der Bühne die Türwand stützen, denn die konnte nun nicht mehr selbstständig stehen.

 

Bis die Bühnentechniker das Problem bemerkten und helfen konnten, musste die Königin zwangsläufig die unerwartete Pause mit fragenden Blicken zur Tür und mit improvisiertem Text überbrücken.

 

Zum Glück dauerte das Ganze nur wenige Augenblicke, aber für die Schauspielerin auf der Bühne, die nicht wusste, was da los war, dauerte es gefühlte Ewigkeiten.

 

Abgestürzt

Anlässlich einer "Gala der Vereine der Stadtwerke" im Casino beteiligte sich der Theaterverein mit der Aufführung verschiedener Sketche auf der Bühne.

Nach dem letzten Sketch verbeugten sich die Darsteller und verließen die Bühne über die Treppe zum Saal. Da geschah es: Ein Darsteller rutschte aus, verlohr das Gleichgewicht und stürzte elegant die letzten Stufen hinunter. Mit der Hand versuchte er sich noch abzustützen.

Da das Ganze lustig aussah, war es den Zuschauern erst nicht klar - war das Absicht oder ein Unfall? - Unser Kollege hat sich dabei den Arm gebrochen und war mit Schmerzen eine Zeit lang nicht einsatzfähig.

Glücklicherweise ist alles gut verheilt und inzwischen kann auch er darüber lachen - oder?

 

Abgesagt und nachgeholt

Zu seinem 50-jährigen Bestehen hatte der Theaterverein eine große Jubiläumsfeier geplant. Sie sollte am 15. September 2001 stattfinden. Alles war seit Monaten geplant und mit viel Engagement und Einsatz vorbereitet.

Doch dann geschah am 11. September der Anschlag auf die Zwillingstürme in New-York! Zunächst schockiert, entsetzt, wütend und dann traurig und enttäuscht mussten wir unsere Feier kurzfristig absagen.

Soweit es möglich war haben wir per eMail und Telefon unsere Mitglieder und Gäste informiert, aber alle konnten wir in der kurzen Zeit nicht erreichen. Deshalb hatten wir uns entschlossen, am vorgesehenen Abend doch da zu sein für diejenigen, die wir nicht erreicht hatten.

Das war auch gut so, denn einige kamen doch. Im Foyer des Casinos hatten wir dann die Gelegenheit, bei einem Getränk und Gebäck mit unseren Gästen zu den Ereignissen ins Gespräch zu kommen. Alle Anwesenden hatten Verständnis dafür, dass die Veranstaltung verschoben werden musste.

Die Jubiläumsfeier wurde am 02. März 2002 mit viel Erfolg nachgeholt.

 

Stromausfall

Seit Jahren führen wir unser Märchen jeweils am 2. Advent im Saal des Bürgerzentrums in Karben auf. Am gleichen Wochenende findet vor der Halle auch der jährliche Weihnachtsmarkt statt.

Diesmal war unsere Aufführung wieder sehr gut besucht. Die Halle war restlos voll mit Kindern und ihren Begleitern.

Unser Stück bestand dieses Jahr aus 5 Akten. Zwischen den Akten musste jedesmal in einer kurzen Pause das Bühnenbild komplett umgebaut werden. Um diese Zeit zu überbrücken kamen jeweils zwei Mitglieder des Ensembles vor die Bühne in den Saal. Sie hatten die Aufgabe, die Kinder durch Gespräche, Gedichte aufsagen, gemeinsames Singen oder mit einer Polonaise durch den Saal zu unterhalten.

So war es auch in der Umbaupause zwischen dem 4. und letzten Bühnenbild. Während sich die Schauspieler mit einzelnen Kindern am Mikrofon unterhielten, fiel der Strom aus. Nur die Notbeleuchtung im Saal funktionierte noch.

Unsere Techniker bemühten sich fieberhaft, doch mehrere Versuche, Ton und Scheinwerfer wenigstens notdürftig wieder in Betrieb zu nehmen, scheiterten. Bei den Kindern, und mehr noch bei den Erwachsenen kam zunehmend Unruhe auf. Die beiden Unterhalter im Saal bemühten sich, zu den Leuten zu gehen (das Mikro funktionierte ja auch nicht mehr), um mit ihnen zu sprechen, sie zu informieren und zu beruhigen, damit keine Panik aufkam.

Der Hausmeister rief schließlich den Notdienst der Stadtwerke Karben, da die Panzersicherung des Gebäudes ausgelöst war. Die Stromversorgung hatte der Belastung durch die Veranstaltung, den Weihnachtsmarkt mit den vielen angeschlossenen Buden und den Hochbetrieb in der zugehörigen Gaststätte nicht standgehalten. Endlich nach einer guten halben Stunde war die Sicherung ersetzt und die Veranstaltung konnte fortgesetzt werden.

Nur ganz wenige unserer Gäste hatten den Saal vorzeitig verlassen. Die überwiegende Mehrheit konnte das Märchen bis zum Ende verfolgen und hatte Verständnis für die Panne. - Ein tolles Publikum!

 

Streiche

 

Beim Theater ist es üblich (jedenfalls bei uns) dass sich die Mitglieder der Truppe ab und zu gegenseitig Streiche spielen. Meistens trifft es die Neulinge. Nicht gerade bei ihren Bühnendebüt, aber dann, wenn sie sich sicher fühlen.

Ich erinnere mich da an die folgenden Episoden:

Einmal sollte der Doktor mit seinem Arztkoffer auf der Bühne erscheinen. Der Koffer war für den Auftritt immer schon hinter den Kulissen bereitgestellt. Aber diesmal hatten ihn die bösen Kollegen mit Backsteinen gefüllt. Man kann sich vorstellen, wie sich der Schauspieler wunderte, als er im Moment seines Auftritts nach dem Koffer griff und ihn, ohne sich etwas anmerken zu lassen, auf die Bühne schleppte.

 

Ein anderes mal spielten wir das Märchen Rumpelstilzchen. In einer Szene nahm die Amme im Beisein der Hofdame das Kind der Prinzessin (eine hübsche Kinderpuppe) aus dem Bettchen in den Arm. Diesmal allerdings war es anders: Die beiden noch unerfahrenen Schauspielerinnen fanden im Bett einen häßlichen Gnom. Nur die "Insider" bemerkten das Entsetzen und die vorübergehende Sprachlosigkeit der Spielerinnen.


In Aschenputtels Reich gurrten die Tauben im Baum. Gerade wollte das arme Mädchen das goldene Kleid, das im Haselstrauch erschienen war, an sich nehmen, als es von einem dünnen, nassen Strahl getroffen wurde. Die Kollegen, die für den Bühnenaufbau zuständig sind, hatten ein kleines Loch in die Kulisse gebohrt und von hinten das Wasser gespritzt. - Es waren also nicht die Tauben!


Bei Hänsel & Gretel gab die Gretel ihrem Bruder ein dünnes Stöckchen in seinen Käfig, um die Hexe zu täuschen. Nicht so bei der Premiere! Hier ließ Gretel sich etwas neues einfallen und gab ihrem Hänsel eine Hähnchenkeule in die Hand, die der erst mal genüsslich abnagte.

 


Ähnliche Episoden gab es auch schon bei früheren Aufführungen und es wird sie sicherlich auch in Zukunft geben, daher wird dieser Beitrag bei Bedarf fortgesetzt. Man sieht, Theaterspielen ist immer für eine Überraschung gut und nie langweilig!
 

Quellenangabe:
Der Bayerische Rundfunk möge mir verzeihen, dass ich den Titel und die Logos aus seiner Website ausgeliehen habe. Aber das beweist, wie populär die Sendung des BR ist.

 

Michael Berz, Webmaster

 

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